Schlagwort: Teika

Weihnachtsball. Der Neunte.

4417_1378

2008 brauchte ich für eine Ausstellung beim „Girls and boys are back in town“ ein paar Bilder. Irgendwie lag es nahe, den kurz vorher stattfindenden Weihnachtsball der Husumer Gymnasien dafür zu verwenden. Also fragte ich höflich nach, ob die Organisatoren was dagegen hätten und machte nach ihrem Ja in einem Treppenaufgang vor einer weißen Wand ein paar Bilder mir sympathischer Menschen, die tun und lassen konnten was sie wollten. Die machten sich auch ganz prima. Vielleicht einen Tick zu prima. Denn was eigentlich mehr oder weniger einmalig gedacht war, wurde offizieller Bestandteil des Balls, weil jeder gern Fotos von sich hätte. Und alle schienen sogar mit schwarzweißen Fotos vor Weiß glücklich zu sein. Nur wanderten wir von der alten Husumer Kongreßhalle über ein Tanzstudio in die Rantrumer Eventhalle. Mitsamt einer ziemlichen Steigerung der Besucherzahlen und dem weitgehenden Verschwinden eines Ballgefühls. Die Organisatoren versuchten ihr bestes um das zu verhindern, aber dem Trend erstmal vorzuglühen und dann spät und betrunken beim Ball aufzuschlagen war wenig entgegenzusetzen. Auch die Höflichkeit der Gäste ließ rapide nach, 2013 war sicher ein Höhepunkt an Beschimpfungen und Zerstörungen.
2014 gab es allerdings für diejenigen, die vor 21 Uhr kamen ein VIP-Band, also exklusive Rechte inklusive Zugang zum Fotografen. Und tatsächlich kamen die Leute früher. Aber weniger Leute tauchten daher doch nicht bei mir auf. Immerhin waren die nicht ganz so schlecht gelaunt wie beim letzten Mal. Aber es ist meist doch schöner, die alten und neuen Freunde bei irgendwelchen Unsinn zu fotografieren. Und aus den Einzelaufnahmen ein Projekt fortzuführen klappt auch nicht mehr, es ist einfach keine Zeit mehr dafür. Manche standen sogar eine Stunde an um ins improvisierte Studio zu kommen. Manch andere rissen auch schon mal eine meiner Kameras vom Stuhl, hatten aber nette Eltern und eine Versicherung. Und ich hatte Teika und Brian, die sich liebevoll bemühten rauszufinden, wieviel Leben in dem Kamerawrack noch steckt.
Schon vorher war ein wenig frustrierend, daß die einst weiße Wand im Umkleideraumschrägstrichstudio auch noch teilweise grün angemalt war, sie mußte mit weißem Hintergrundkarton überdeckt werden, die Klebestreifen waren dunkler als weiß und die Blitze für den Hintergrund wurden öfter niedergeschlagen oder verdreht und überdeckten das ganze nicht so gnädig wie geplant. Die Modelle hat es nicht gestört, aber ich bekam dabei eine Krise. Aber 1000 Bilder mit Photoshop von kleinen Streifen befreien wäre dann doch etwas zuviel Arbeit gewesen. Manchmal muß man mehr Kompromisse eingehen, als man wirklich möchte. Und ein paar Bilder gefallen mir ganz gut, nur der Partytsunami hat mir ein wenig gefehlt.

Wen es interessiert kann auf hantolo.de unter Galerien die alten Weihnachtsbälle ansehen oder den letzten einfach hier:

Weiss. Eins.
Weiss. Zwei.