Kategorie: Film

Krieg der Sterne: Das Erwachen der Macht (Spoiler)

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Da muß man eben mal fast 30 Jahre warten und schon kommt die ersehnte Fortsetzung von Star Wars. Die Trailer waren vielversprechend, doch waren sie das ja auch damals vorm ersten Prequel. Und nachdem George Lucas seinen ganzen Laden an die Gauner von Disney verkauft hat (und dafür auch nicht mehr rumnörgeln darf), wollen die das Geld natürlich gerne wieder rausholen. Und holen als Regisseur tatsächlich JJ Abrams an Bord. Ich mag seine neuen StarTrek-Filme nicht, eigentlich ein Haufen Logiklöcher mit Flares überdeckt und wenig was ich mit StarTrek verbinde. Und für das Ende von Lost darf man ihn sicher auch ungestraft verdreschen. Nun durfte er sich also noch an StarWars austoben. Was er mitsamt Team wirklich großartig hinbekommen hat ist das Gefühl wieder im alten dreckigen Universum der erstgedrehten Trilogie zu sein. Hübsche Bilder gibt es drauf zu. Und auch einen Haufen z.T. solider Action. Die neuen Charaktere sind bis auf Rey nicht so mein Fall, aber es gibt ja noch zwei weitere Teile, die einen überzeugen können. Das gilt zumindest für die Guten, die neuen Bösen kann ich leider überhaupt nicht ernst nehmen. Der Darth-Vader-Fanboy, der ganz dramatisch beenden will, was dieser begonnen hat, sieht schon mit Maske bekloppt aus, aber ohne ist wirklich alles an Ernsthaftigkeit verloren. Schon beim Abnehmen bleibt ihm seine fluffige Snape-Anakin-Langhaarfrisur erhalten und seine Zerrissenheit zwischen der hellen und dunklen Seite der Macht wirkt auch nicht überzeugend. Als Sohn von Leia und Han ist er dann noch dafür zuständig seinen Vater umzubringen. Zwar ist Harrison Fords Schauspielleistung nicht gerade überzeugend, aber Han Solo machte einfach den Charme der alten Filme aus. Gute Schurken sind rar. Und dann hätte man ja auch gleich ohne die Altstars weitermachen können. Leia hat eigentlich gar keine wichtige Funktion und Luke taucht nur am Ende ohne ein Wort auf. Gut, die Leiche von Han haben wir nicht gesehen und wenn Jon Snow zurückkehren darf…

Wenn man bereit ist einen Haufen bekloppter Filmentscheidungen und Logiklöcher zu akzeptieren, hat man durchaus seinen Spaß. Aber warum wir in den alten Filmen Luke bei einem ewiglangen Training in Sachen Macht zusehen mußten, während hier ein Nichtjedi sich wacker im Lichtschwertkampf schlägt und eine vermeintlich nicht ausgebildete Jedi sich alles selbst in ein paar Minuten beibringt, bleibt ebenso offen, wie die Existenz von Waffen mit denen die Sturmtruppen sich plötzlich gegen Lichtschwerter wehren können.
Auch die Lagebesprechung zur Vernichtung des mittlerweile dritten Todesstern ist komplett aussagelos und trotzdem springen alle auf und verwirklichen einen nie detailliert gefaßten Plan. Es war mehr so im Laß-uns-Pizzaessen-gehen-Stil, alle rufen Super! und laufen aus dem Haus.

Letztendlich ist die ganze Geschichte ein recht aufdringliches Remake von Episode IV – was man noch verkraftet – aber die ständige Zitiererei und Übernahme von Originaldialogen und Sätzen ging mir total auf den Sack. Es gilt wohl wahlweise als Hommage oder neuenglisch Fanservice. Im Kino freuten sich ständig alle über das Wiedererkennen, aber ich fand es billig und effekthaschend. Ganz schlimm war es als Han Solo einen Witz über den Müllschacht machte und ihn auch noch wiederholte, damit es auch jeder rafft, worauf er anspielt. In Gegenwart einer Person, die die Geschichte nicht kennt und trotzdem wissend lacht. Es galt nur dem Publikum. Und einer davon goutierte den Service nicht. Weitere Tiefpunkte waren die weibliche Yodaversion und die neue Eigenschaft von Lichtschwertern sich einen Besitzer zu suchen. Aber wenn sich die Zauberstäbe in Harry Potter ihre Leute suchen, kann man es ja auch mal bei Star Wars versuchen.

Mit etwas mehr Liebe bei Geschichte, Handlung und Dialogen hätte es wirklich richtig gut werden können. Aber da der Film jetzt schon alle Besucherrekorde bricht, wird man sich bei der Fortsetzung vermutlich an das Rezept halten… Seufz.

Film: Gefällt mir

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Durch wundersame Umstände bot Hannah mir an doch umsonst und mitsamt der anwesenden Filmcrew einen deutschen Horrorfilm im Kino-Center zu sehen. Ich kann Horrorfilme nicht leiden. Also war ich natürlich dabei. Und zu meinem Glück war der Horroranteil eher gering und albern, zu meinem Pech waren schauspielerische Leistungen, Drehbuch, Schnitt und der ganze Rest einfach unterirdisch schlecht. Aber wie der anwesende Regisseur sagte: „Wir haben keinen Kritikerfilm gedreht, sondern etwas mit Spaß“. Der war aber nur ein Abklappern von Filmklischees, nicht mal die Blairwitchprojectkameraszenen fehlten. Es war wirklich ein Grauen. Und obwohl der Spaßfaktor doch da sein sollte, wurde noch eine Botschaft eingebaut: Denn der Serienmörder waren wir alle! Wir eventsüchtigen Zuschauer! Und nicht nur, daß uns die Filmcrew am Ende oberlehrerhaft fragte, wen wir Zuschauer für den Täter hielten. Als Beweis unserer dämlichen Verkommenheit wurde uns noch erzählt, daß ansonsten die Zuschauer sie das fragen würden, aber niemand fragt nach der doofen Tuse, deren Schicksal im Film gar nicht mehr erklärt wird. Wir würden also die Täter interessanter als die Opfer finden. Vielleicht hätten wir letzteres auch getan, wenn der Film ständig von ihr und nicht dem Killer erzählen würde, aber es war wohl für die Macher zu schön uns irgendwas pseudotiefsinniges vorhalten zu können.
Man muß allerdings auch sagen, daß der Film eigenproduziert wurde, mit vielen Freunden gemacht und sogar selbst vermarktet wurde. Alles mit viel Zeit und Herzblut. Aber nützt nichts, der Film ist trotzdem Mist.

3/10 Punkten.

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