Bruhns wird alt

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Nicolaus Bruhns war ein Husumer Barockkomponistenstar des 17. Jahrhunderts, der jung verstarb und schon mal in den letzten 50ern ein echter Local Hero in Husum war. Mitsamt für ihn zuständigen Verein und mit über 100 Veranstaltungen. Irgendwie ging das Idolsein verloren, aber Jan Hahn und die Lions machten sich wieder daran Bruhns in Erinnerung zu rufen. Jans 10. Klasse forschte in der Vergangenheit, der Obstchor von Jens Wielert vereinigte sich mit dem Avarlatechor aus Leipzig und gab ein wirklich grandioses Konzert in der Marienkirche. Wer sich für ein Bilder interessiert kann ja mal hier klicken. Mehr Infos und demnächst auch O-Töne gibt es auf www.bruhns350.de.

Abiumzug

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Das ungeliebeste und gleichzeitig coolste Kind Husums ist der Abiumzug. Seit über 100 Jahren feiern die Abiturienten ihren Abschluß mit einem Umzug in Schwarz und mit Zylinder gekleidet. Eigentlich wollten sie damit ihre Schulzeit beerdigen und die meisten Dinge, die mal Tradition waren, sind längst verschwunden und verschollen. Ach, das hatte ich hier ja schon mal irgendwo aufgeschrieben? Ich wollte auch nur nörgeln. Ist ja immer noch ein prima Tag. Und mit einem Team aus 6 Fotografinnen und Fotografen aus der AG machten wir uns dieses Jahr ans Dokumentieren. Das übliche lebenslustige Volk hatte zumindest an der TSS eine etwas zu tiefe Bühne und man hatte es schon schwer über alle Köpfe hinwegzufotografieren. Und auch die neue Route hoch zur neuen Freiheit um das FG, das sich lieber BG nennt, machte es nicht einfacher. Die Grundgeschwindigkeit der dem Musiktrecker folgenden Trubelmasse war höher als sonst und so konnte man den Umzug schwer überholen. Wer nicht rennen wollte, trottete eben hinterher zum Fotografieren. Fotografisch war es also eher schwieriger. Aber nächstes Jahr sind es statt 300 Abiturienten wegen des Doppeljahrgang 600. Das wird super!

Wer sich unsere Werke nüchterner, blasser, trauriger Abiturienten ansehen will, kann ja auf hantolo.de gehen, Galerien auswählen und dann nach ganz unten scrollen.

Kuppeln

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Vor ein paar Wochen sollte ich den Schulalltag der Goethe-Schule in Flensburg fotografieren und wurde von zwei Schülerinnen durch das über 100 Jahre alte Gebäude geführt. Die Freunde von Kuppeln konnten die der Schule von außen schon immer bewundern, aber um auf sie raufzukommen, muß man einen alten Dachboden durch- und eine alte knirschende Holzbrücke überqueren. Und die überspannt die Innenkuppel, unter der die Aula der Schule liegt. Ich war ein wenig allein mit meiner Begeisterung, aber die anderen kannten den Anblick ja schon. Kuppeln sind toll. Wirklich!

Vollformatspielzeug

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Für meine alltäglichen Arbeiten ist eine Vollformatkamera nicht wirklich nötig, aber es ist einfach zu verführerisch mit weniger Tiefenschärfe und besseren ISO-Resultaten zu fotografieren. Und Sony hatte vor anderthalb Jahren seine spiegellosen Kameras um eine Vollformatserie erweitert. Das erste Modell von mittlerweile fünf Gehäusen – die A7 – ist mittlerweile relativ günstig zu haben. Noch das sensationelle 1,8/55mm – relativ teuer – dazu und schon hatte ich ein neues kleines Spielzeug. Und die Bilder sind toll. Ganz großartig. Schön auch, daß all meine anderen Objektive via Adapter passen. Unschön, daß der Autofokus eher lahm ist. Aber was soll´s. 🙂

München

Mit ein paar Freunden fiel ich neulich über München her. Ok, eigentlich wollten wir nach Amsterdam, wurden aber von den Hotelpreisen etwas erschlagen. Also ab mit dem Zug gen Süden. Die NOB schaffte es natürlich nicht uns pünktlich in Hamburg anzuliefern, Hamburger Schnellbusse nennen sich nur so und die Deutsche Bahn will genervten Zugverpassern erstmal ein neues Ticket verkaufen und verspricht eventuell eine Entschädigung. Wie auch immer. Mit nur einer Stunde Verspätung landeten wir in einen entspannten Stadt, die allerdings mal das ein oder andere Museum wortwörtlich entstauben können. Das deutsche Museum wirkt wie seit mehr als 30 Jahren unverändert, Teile der mehr oder minder interaktiven Dinge funktionierten nicht, andere langweilten einfach nur so. Die Weltraumfahrtausstellung ist zwar ganz hübsch im Dunkeln gehalten, aber ein paar mehr oder coolere Exponate würden schon helfen. Modelle sind einfach eben nur Modelle.
Die Fotografie-Abteilung erklärt viele Dinge wirklich gut, aber die Exponate hören bei Beginn des digitalen Zeitalters im Grunde auf. Aber man darf ja noch 10 Jahre hoffen, bis 2025 wird umgebaut. Ein Blick in eine moderne Ausstellung wie die über den ersten Weltkrieg im Londoner Imperial War Museum wäre aber schon ganz gut. Nur ein paar Dinge hin- und herschieben reicht eben nicht mehr.
Das Stadtmuseum bot gleich zwei Fotoausstellungen, einmal über das Leben von Franz Josef Strauß und einmal die Retrospektive des schwedischen Fotografen Anders Petersen. Erstere war ein wenig karg und man wurde durchaus skeptisch von den Wachleuten beäugt – nicht fotografieren, nicht zu dicht dran bitte. Und das nachdem man vorher durch eine wirklich unheimliche Puppenausstellung irren mußte. Zweitere hatte großartige Bilder, war aber stellenweise überladen und konfus arrangiert. Ist vermutlich Geschmackssache, aber mir hätten weniger Bilder, gut ausgewählt, vielleicht auch mit mehr Infos besser gefallen.
Ganz grandios ist allerdings die Pinakothek der Moderne. Ein neues Gebäude, großzügig gestaltet, verwinkelt, riesige Treppen und darin diverse Klassiker der modernen Kunst. Und die hohen grauen Wände im Café sind wirklich super für Gruppenfotos. 🙂 Die Videoinstallationen konnte man sich allerdings wirklich sparen. Und traurigerweise war wirklich nicht viel los.
Und wie immer waren die Museumsshops eher mies. Mit Glück gibt es ein Begleitbuch, aber in dem vom deutschen Museum steht nur Kram und Nippes, den man überall kaufen kann. Ich hätte mir ja eine coole Rißzeichnung der Saturn V als Poster gekauft. Aber vielleicht ist das einfach zu nerdig. 🙂 Oder es will einfach keiner mehr Astronaut mehr werden. Seufz.

Platzhalters neue EP

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Am Wochenende – genauer am 15.5.15 – ließen die Jungs von Platzhalter das Heiraten sein und veranstalteten im Husumer Speicher ihrer Recordreleaseparty. Auf einem Tipp von Greta hin engagierten sie die coole dänische Band „Days of Dinosaurs“ als Vorgruppe und stellten danach ihre neue EP „Augen auf“ vor. Es ist wirklich erstaunlich. Die Band wird bei jedem Auftritt besser. Man kann ihnen wirklich beim Wachsen zusehen und bei der Musik sowieso prinzipiell komplett ausflippen. Ein paar Bilder von Lone und mir vom Abend gibt es hier und wer die Songs hören will kann die EP für echt schlappe 5 Euro kaufen. Oder demnächst bei Spotify. Infos direkt bei der Band unter www.platzhalter-music.de.

Polaroid

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Eigentlich wollte ich schon länger mir eine alte Polaroid kaufen, die sowohl Einstellung von Zeit und Blende als auch das Benutzen von Trennbildfilm erlauben. Einziger Haken: Die guten Modelle sind erst ab gut 400 Euro gebraucht zu bekommen. Aber Ende der 60er, Anfang der 70er baute Polaroid auch einfachere Versionen. Ok, eigentlich fingen sie damit an und mußten komplexere Versionen bauen, weil die Profifotografen doch gerne Einfluß auf die Belichtung nehmen. Doch wie auch immer, die einfacheren Modelle bekommt man manchmal für 10 Euro. Die 340, die ich erst ersteigerte, kostete mich allerdings 40, aus Versehen ersteigerte ich dann noch eine 103 für 9,99. Und man muß dabei gnädig übersehen, daß viele Verkäufer ihre Polaroid mit Zusätzen wie „Vintage!“, „Hipster!“ oder „Kult!“ versehen, die einen ja eher schreiend weglaufen lassen.
Nächstes Problem, diesmal ganz real: Batterien. Damals war irgendeine Quatschbatterie verwendet worden, die es natürlich nicht mehr gibt. Freundlicherweise gibt es Adapter für AAA-Zellen, in der 340 muß man allerdings dafür das Batteriefach von seinen Streben befreien. Mit Gewalt. Und gar nicht so einfach wie die listigen Adapterverkäufer behaupten. Der Adapter für die 103 passt aber so rein und brauchte auch nur gut anderthalb Wochen aus den USA, bis er da war.
Da wäre ja noch die Filmfrage: Und die nette Firma Fuji stellt tatsächlich noch Trennbildfilme her. Der Schwarzweißfilm läuft leider aus, die Farbvariante gibt es allerdings noch. 10 Bilder sind für 12-14 Euro aufzutreiben. Ein Trennbildfilm ist wirklich noch alte Schule. Man muß ihn nach dem Belichten selbst aus der Kamera ziehen (dabei werden die Chemikalien mit Hilfe von zwei internen Rollen auf den Film gepresst). Dann darf man noch die Entwicklung abwarten, die Dauer ist temperaturabhängig und kann dann das Bild vom Rest abziehen. Ein wenig getrocknet und schon hat man sein Foto. Zwar steht auf der Verpackung man soll den schmierigen Rest wegwerfen, aber tatsächlich kann man mit etwas Geschick und Chlorbleiche daraus noch ein Negativ machen. So ist das Foto nicht ganz das Unikat, was ja den Reiz der Geschichte ausmacht, aber es ist schon ganz cool.
Cool genug, um mehr Geld auszugeben? Mal sehen.

Freund Larkspur

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Für ein bislang noch nicht vollendetes Projekt hatte sich Pia einst als Hintergrundkartonfarbe „Larkspur“ ausgesucht, was schändlicherweise beim ersten Test von Ferdi als „türkis“ bezeichnet wurde. Und dessen Zusammenrollen nur als wirklich zickig zu bezeichnen ist. Leah und Larkspur machen sich aber als Team ganz gut.

Rauch. Einfach nur Rauch.

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Es ist eine hochgelobte Kunst coolen Rauch zu erzeugen. Und ihre Meister sind elende Kröten, die ihr Geheimnis nicht verraten. Und die Bezeichnung „Räucherstäbchen“ sollte man nicht allzu ernst nehmen. Ihr Erfinder kann sich eh auf einiges einstellen, wenn er uns über den Weg läuft. Also bindet man drei Kerzen zusammen, pustet sie gekonnt aus und hofft auf eine lässige Verwirbelung im Gegenlicht. Klappt manchmal und sieht ab und zu sogar super aus.