Polaroid

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Eigentlich wollte ich schon länger mir eine alte Polaroid kaufen, die sowohl Einstellung von Zeit und Blende als auch das Benutzen von Trennbildfilm erlauben. Einziger Haken: Die guten Modelle sind erst ab gut 400 Euro gebraucht zu bekommen. Aber Ende der 60er, Anfang der 70er baute Polaroid auch einfachere Versionen. Ok, eigentlich fingen sie damit an und mußten komplexere Versionen bauen, weil die Profifotografen doch gerne Einfluß auf die Belichtung nehmen. Doch wie auch immer, die einfacheren Modelle bekommt man manchmal für 10 Euro. Die 340, die ich erst ersteigerte, kostete mich allerdings 40, aus Versehen ersteigerte ich dann noch eine 103 für 9,99. Und man muß dabei gnädig übersehen, daß viele Verkäufer ihre Polaroid mit Zusätzen wie „Vintage!“, „Hipster!“ oder „Kult!“ versehen, die einen ja eher schreiend weglaufen lassen.
Nächstes Problem, diesmal ganz real: Batterien. Damals war irgendeine Quatschbatterie verwendet worden, die es natürlich nicht mehr gibt. Freundlicherweise gibt es Adapter für AAA-Zellen, in der 340 muß man allerdings dafür das Batteriefach von seinen Streben befreien. Mit Gewalt. Und gar nicht so einfach wie die listigen Adapterverkäufer behaupten. Der Adapter für die 103 passt aber so rein und brauchte auch nur gut anderthalb Wochen aus den USA, bis er da war.
Da wäre ja noch die Filmfrage: Und die nette Firma Fuji stellt tatsächlich noch Trennbildfilme her. Der Schwarzweißfilm läuft leider aus, die Farbvariante gibt es allerdings noch. 10 Bilder sind für 12-14 Euro aufzutreiben. Ein Trennbildfilm ist wirklich noch alte Schule. Man muß ihn nach dem Belichten selbst aus der Kamera ziehen (dabei werden die Chemikalien mit Hilfe von zwei internen Rollen auf den Film gepresst). Dann darf man noch die Entwicklung abwarten, die Dauer ist temperaturabhängig und kann dann das Bild vom Rest abziehen. Ein wenig getrocknet und schon hat man sein Foto. Zwar steht auf der Verpackung man soll den schmierigen Rest wegwerfen, aber tatsächlich kann man mit etwas Geschick und Chlorbleiche daraus noch ein Negativ machen. So ist das Foto nicht ganz das Unikat, was ja den Reiz der Geschichte ausmacht, aber es ist schon ganz cool.
Cool genug, um mehr Geld auszugeben? Mal sehen.